In letzter Zeit scheinen Geocaches mit einer Terainbewertung 5 immer beliebter zu werden. Wobei ich damit nicht die Nachfrage in der Geocaching Community meine, sondern den ungebrochenen Willen der Cacheowner immer mehr T5 caches zu verlegen. Und es sind nicht nur immer mehr, sondern auch immer gefährlichere T5-Caches.
Offensichtlich sind wir in den letzten Tagen nicht auf allzuviel Unverständnis bei den Cacheownern gestossen, als wir bei mehreren Geocaches in der Review Queue sagen mussten, das geht so leider nicht. Der Wunsch nach "immer höher, weiter, besser, aufregender" ist ja verständlich, entbindet den Cacheowner aber nicht von seiner Verantwortung, die er mit dem Verstecken eines Geocaches auf sich nimmt. Grundsätzlich sind zwei große Strömungen erkennbar.
Die eine Strömung sind jene Cacheowner, die T5 Caches an Brücken(konstruktionen) legen wollen. In diesem Zusammenhang gibt es zwei ganz wesentliche Themen, die bis dato kaum oder gar nicht bei der Findung eines Versteckes Berücksichtigung erfahren haben. Ein Thema ist die Problematik, dass es bei den meisten Brücken ein gesetzliches Verbot gibt diese zu beklettern oder sich hievon abzuseilen. Ein zweiter Aspekt ist die Tatsache, dass jede Brücke einen Eigentümer hat und somit wie Privatgelände zu behandeln ist. Wenn wir also brav immer jeden Grundstücksbesitzer fragen, ob wir auf seinem Grund einen Geocache verstecken dürfen, müssen wir das auch dann tun, wenn eine Brücke bedost werden will.
Dabei nutzt es auch nur wenig, wenn der Eigentümer der Brücke kein Problem haben sollte, wenn diese beklettert werden müsste, da dann das gesetzliche Verbot dem noch immer gegenübersteht. Dieses Verbot kann auch der Eigentümer nicht aufheben. Aus diesen zwei Gründen werden derartige Geocaches in Österreich nicht mehr veröffentlicht, ausser der Owner kann ein Einverständnis des Brückeneigentümers vorweisen und erklären, warum diese konkrete Brücke vom Bekletterungs- und Abseilverbot ausgenommen ist (eine behördliche Genehmigung dafür kann erteilt werden, ist aber soweit wir wissen mit Kosten verbunden und bedingt, dass man die volle Haftung für sämtliche Schäden an Suchenden und an der Brücke übernehmen muss; letztendlich also eine eher teure Angelegenheit).
Wer unter diesen Voraussetzung noch immer einen T5-Cache an einer Brücke anbrignen will, ist sehr mutig.
Ein Beispiel: Da gibt es auch Fälle, wo man unter einer Brücke auf einem schmalen Stahlträger in die Mitte der Brücke balancieren muss und gar keine Möglichkeit hat sich dabei abzusichern. Dass das gar nicht geht, braucht wohl nicht näher erläutert werden.
Die zweite und IMHO viel gefährlichere Strömung sind jene gewiften Cacheowner, die einen T5-Cache nicht als solchen deklarieren, sondern nur 4,5 oder weniger Strerne angeben, welche sich dann nach der Veröffentlichung auf wundersame Weise vermehren. Durch diese Tarnung, passiert es natürlich immer wieder, dass Geocaches veröffetnlicht werden, die aus den oben genannten Gründen eigentlich nicht veröffentlicht werden sollten. Ich glaube, ich kann mir ersparen, darauf hinzuweisen, wie wir in diesen Fällen nach Erhalt der Kenntnis eines solchen Umstandes reagieren.
Warum sind diese Caches gefährlicher? Weil sie noch weniger einschätzbar sind als wie wenn der Owner gleich mit der Wahrheit rausrückt. Was auch immer durch diese Camouflage verdeckt werden soll, es ist meist von essentieller Wichtigkeit im Reviewprozess und entscheidend für oder gegen eine Veröffentlichung des Listings. Enthält uns der Owner derartig essentielle Informationen bewußt vor, werden wir eben auch genauso bewußt archivieren oder Listings wieder zurückziehen.
T5 Caches haben natürlich genauso ihre Daseinsberechtigung wie alle anderen Geocaches. Die Owner sollten halt nur genau überlegen, was lustig, spannend und erlaubt ist und was diese Kriterien nicht mehr erfüllt sondern nur mehr gefährlich, unlustig und mit hohem Risiko verbunden ist.
DAS Risiko auf sich zu nehmen, ist der Punkt sicherlich nicht wert.